MZ-Geschichte

      1. Vorgeschichte

1904

Jörgen Skaften Rasmussen (Dänemark) rüstet seine in Chemnitz erworbene Textilmaschinenfabrik auf die Produktion von Dampf Kraft Wagen (DKW) um.

1918

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs verbesserte sich die Benzinversorgung rasch und Dampfkraftwagen wollte keiner mehr kaufen. Ein erster 2-Takt-Motor entstand und es dauerte nicht lange, bis dieser Verwendung zum Antrieb eines Fahrades fand.
Weitere 2-Räder verkauften sich ebenfalls erfolgreich.

1928

Das Werk beschäftigt 2000 Mitarbeiter und das 10.000 2-Rad mit 2-Taktmotor (die inzwischen nach dem modernen Prinzip der Umkehrspülung nach Schnürle arbeiten) läuft vom Fließband. Die Z 500 besaß z.B. einen 2-Zylinder 2-Takt-Motor, der später im Automobilbau in abgewandelter Form für die F-Modelle (F7,F8) Verwendung fand.

1932

Durch die Weltwirtschaftskrise kommt es zu einer Fusion von DKW mit Horch, Audi und Wanderer.

1933

Es geht ab nun wieder aufwärts mit der Produktion, später auch durch die Aufrüstung zum 2. Weltkrieg.

1945

Wegen der Rüstungsproduktion wird das Werk nach Ende des 2. Weltkriegs als Reparationsleistung nach Russland geliefert.

 

 

      2. Geschichte

1949

Durch die Sowjetische Militäradministration wird der Neuaufbau einer Motorradproduktion unter dem Firmennamen IFA DKW beschlossen und umgesetzt.

1950

Die Herstellung der DKW RT 125 von 1939, verbessert durch Geradwegfederung und Telegabel, läuft an.

1952

Die BK 350 läuft vom Band. Ein 2-Takter in Boxerbauform und mit Kardanantrieb bleibt wohl (bis demnächst) das einzige 2-Zylinder-Motorrad. Sie ist sehr beliebt und bleibt bis 1958 im Programm.

1953

Das Werk wird ubenannt in VEB Motorradwerk Zschopau.

1954

Die RT 125/1 wird vorgestellt. Sie besitzt den patentierten Kettenschutz, der wohl als Markenzeichen von echten MZ-Motorrädern gelten kann. Und praktisch ist er!

1956

MZ wird zum Markennamen und die RT 125/2 sowie die ES 175 und es 250 verlassen die Werkshallen. Diese beiden Motorenkonzepte sind in der ETZ 125/150 sowie der ETZ 251/301 noch deutlich erkennbar.

1962

Die Vollschwingenfahrwerke setzen sich nun auch in der kleinen Typenreihe durch (ES 125/150).

1963

läuft das 500.000 Motorrad vom Fließband

1969

Nach mehr als 13 Jahrenfindet wieder eine Teleskopgabel am Vorderrad einer MZ Verwendung. Das Sportmodell der ES 250/2 heißt ETS 250 und läuft in kleiner Stückzahl vom Band. Es besitzt einen riesigen 22-Liter-Tank. 2 ahre später läuft die gleiche Entwicklung auch bei der kleinen Typenreihe ab, hier aber mit einem Tank vom Simson-Mokick Sperber. Bis auf die Telegabel, Tank und Lenker gibt es kaum geänderte Teile gegenüber den Standardmmodellen, sie sehen aber viel besser aus.
Die ETS sind heute rare Liebhaberstücke.

1971

Die 1.000.000 MZ wird hergestellt

1973

TS 250 und TS 125/150 werden gebaut. Zunächst noch mit Teleskopgabel, deren Standrohre 32mm Durchmesser besitzen.

 

 

1976

Die TS 250/1 kommt mit neuer Telegabel (Alugleitrohre), 5-Gang-Motor und Drehzahlmesser daher. Die TS 125/150 bekommt die gleiche, aber durch weichere Federn modifizierte, Teleskopgabel.

1981

ETZ 250 - von ihr behaupten viele, es sei wohl die beste MZ gewesen. Sie wirkte durch das 18” Hinterrad erwachsener und hatte einen längeren Radstand. Dadurch war sie fahrstabiler, aber auch kurvenunwilliger als die Vorgänger. 21 PS sorgten für mehr Fahrspaß. Sie hatte am Vorderrad eine Scheibenbremse und war in dieser Ausführung kaum in ihrem Heimatland zu bekommen.

1983

Das 2.000.000 Zweirad verlässt die Zschopauer Werkshallen

1984

Die ETZ 125/150 zieht nach: veränderter Motor - nun mit 5 Gängen, gänzlich neuem Fahrwerk und neuem Layout - eine Neuentwicklung???

1989

Die ETZ 251 bekommt das fast gleiche Fahrwerk (nun wieder mit 16”-Hinterrad) der ETZ 125/150 und wird damit kleiner und auch wieder wendiger, das Aussehen ist dem der letzten 125/150 sehr ähnlich. Der Motor stammt, diesmal fast unverändert, aus der ETZ 250. Bis nach der Wende werden sie fast unverändert in Zschopau gefertigt, nur Bremsen, Armaturen, Lampen und Kotflügel werden noch verändert. Dann werden die Produktionsanlagen in die Türkei verkauft. Dort läuft sie weiter vom Band, bei Kanuni

 

Die gesamte Entwicklung bei MZ war durch eine hohe Kontinuität gekennzeichnet. Bei Neuentwicklungen wurden schätzungsweise mehr als 60% der Teile des Vorgängers verwendet. Die zudem vielen, gleichen Teile der kleinen und großen Typenreihen hielten die Ersatzteillager der Werkstätten und des IFA-Vertriebs klein. Meist waren sie sofort verfügbar. Diese günstigen Voraussetzungen werden hoffentlich auch dafür Sorge tragen, dass uns die EMMEN noch lange im Straßenbild erhalten bleiben.

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